Sonntag, 10. Mai 2009

Reflections in Kurzform

Ich bin den Leuten aus Jalqamus sehr dankbar, dass sie uns so freundlich aufgenommen haben. Ich frage mich, ob wir ihre Erwartungen erfüllt haben. Ob wir ihnen genug “gegeben” haben. Das ist wirklich eine kniffelige Frage, denn irgendwie ist es ja schon komisch, was wir machen: wir kommen plötzlich in ein Dorf und fragen: habt ihr Probleme? Können wir euch helfen? Und dann sagen die Leute, dass sie Geld brauchen und wir sagen “aber das kriegt ihr nicht von uns”. Ich frage mich wirklich, wie diese unsere Beziehung zu Jalqamus aussieht. Wer sind wir darin? Wer sind die Leute von Jalqamus? Was bedeutet das für unsere Beziehung und für unser, ganz besonders mein, commitment? Denn wenn ich schon komme und frage “Habt ihr Probleme?” bin ich dann nicht auch verpflichtet so lange zu bleiben, bis zumindest einige dieser Probleme gelöst sind? Es scheint mir nicht fair nach 4 Wochen einfach wieder weg zu gehen und zu sagen “danke, ich hatte eine wunderbare Zeit mit euch, war sehr schön, ich habe viel gelernt, auf Wiedersehen”.

Dieser Aufenthalt hat viele Fragen aufgeworfen und es dauert sicher noch ein bißchen, bis ich Antworten finde. Vielleicht starte ich das Tourismusprojekt. Eins, das die Balance hält zwischen Tourist sein und damit ungebunden und unabhängig von den lokalen Nöten, aber einen dennoch nicht zum “Zoobesucher” macht, der das Ganze nett und interessant findet aber sich dahinter zurückzieht, dass er ja für den Aufenthalt Geld bezahlt. Und, von der Seite der Jalqamuser aus betrachtet, ein Projekt das ihnen zwar Geld bringt, bei dem Geld jedoch nicht im Mittelpunkt steht, sondern eine echte Beziehung entstehen kann. Ein Projekt, bei dem Lernen und Beziehung und Geld und Commitment in guter Balance sind. Was dann aus dieser Beziehung entsteht, das ist eine spannende Frage.

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